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Auf diesem Blog erscheinen Meinungsbeiträge, Rezensionen und Analysen. Im Mittelpunkt stehen die Themen Kultur & Kunst, Gesellschaftspolitik, Parteien sowie jüdisches Leben. Zudem finden Sie hier Interviews aus meinem Podcast Kunst der Freiheit.
Ich bin Sozialwissenschaftler, Gestalter und Berater mit drei Dekaden Erfahrung in Politik, Wissenschaft und öffentlicher Verwaltung.
Name und Idee des Blogs sind angelehnt an Karl Marx' Wendung der »Kritik im Handgemenge« - distanzierte Beobachtungen vom Spielfeldrand können andere machen. Mich interessiert die direkte aber reflektierte Auseinandersetzung, die Stellung bezieht und sich entsprechend bewähren muss im »Handgemenge« der realen Verhältnissen unserer Zeit.
„Aber auch die Kritik braucht ein Gegenstand, ein Material. [...] Sie ist kein Maßstab, sie ist kein Dogma, sondern Kritik im Handgemenge.“ (K. Marx)
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15.10.2025 / RezensionRechte Kulturalisierung der Arbeit und konfliktorientierte GewerkschaftspolitikIn einer Sammelrezension führe ich Beiträge aus drei jüngst erschienen Publikationen zusammen, die sich Arbeitskämpfen, Gewerkschaften und der autoritären Rechten in der Arbeitsgesellschaft widmen.
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14.10.2025 / RezensionWie weiter mit der Arbeit? – Kartierung der ArbeitsgesellschaftDer Sammelband „Wie weiter mit der Arbeit?“ kartiert die Entwicklung der Arbeitsgesellschaft. Die Herausgeber:in Anke Hassel und Wolfgang Schroeder sind überzeugt, dass wer den Sozialstaat erneuern will, muss die Arbeitsgesellschaft verstehen. Dazu will der Sammelband einen Beitrag leisten.
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13.10.2025 / Kultur„Land of Hope and Dreams“ – Kunst als Gegenfaktum in autoritären ZeitenVieles hatte man erwartet. Doch seit dem erneuten Amtsantritt von Donald Trump am 20. Januar 2025 als US-Präsident verdüstert sich die Weltlage täglich, ungläubig verfolgt man die Nachrichten. Geradezu modellhaft wird in den USA die Demokratie sukzessive liquidiert, die Autokraten formieren sich – ein Prozess, der ebenso in Europa aufscheint und auch in Deutschland bereits fortschreitet. Dies wird durch die Wahlergebnisse in den Ländern und im Bund manifestiert und durch die sprachliche Aufrüstung deutlich gemacht. Was bedeutet das für die Kultur, wie kann sie reagieren auf das „Rollback“? Die Autor:innen der 115. Ausgabe der Literaturzeitschrift "Allmende" diskutieren diese Entwicklung. Ich habe den Einleitungsbeitrag beigesteuert, der hier nachzulesen ist.
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09.10.2025 / RezensionDemokratie braucht UngehorsamDie Journalisten Matthias Meisner und Paul Starzmann zeigen, warum Demokratie mehr braucht als Zustimmung – nämlich Widerspruch. Ihr Buch „Mut zum Unmut“ ist ein Plädoyer für die unterschätzte Tugend des Widersprechens, eine Anleitung zur Selbstbehauptung in Zeiten wachsender Anpassung und eine Einladung, die eigene Renitenz als politische Haltung zu begreifen.
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02.10.2025 / RezensionDemokratische Institutionen im Visier der AfDOb Parlamente, Polizei und Schulen oder Bauernverbände und Gewerkschaften: Der Sammelband Autoritäre Treiber eines Systemwechsels herausgegeben vom Rechtswissenschaftler Günter Frankenberg und dem Autoritarismusforscher Wilhelm Heitmeyer beschreibt die Strategien der AfD, Institutionen zu destabilisieren. Das Buch versteht sich als Frühwarnsystem und legt eindringlich offen, wie die AfD Institutionen angreift, um einen autoritären Systemwechsel vorzubereiten.
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01.10.2025 / RezensionZiviler Verfassungsschutz im PraxistestDas Thüringen-Projekt des Verfassungsblogs nahm ab 2023 vorweg, was nach der Thüringer Landtagswahl im Herbst 2024 Realität wurde: eine AfD als stärkste Fraktion im Landtag. Rechtzeitig vor den Wahlen 2026 liegen nun 35 ausgewählte Blogtexte aus dem Projekt versammelt in einem Buch vor. Ein wichtiges Buch, denn wehrhaft ist unsere Demokratie laut Verfassung. Resilient wird sie durch konkretes Tun.
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30.09.2025 / RezensionDemokratie einfach erklärt – und zum Mitmachen ermutigtDemokratie lebt davon, dass niemand „zu Dummie“ ist, um mitzureden und mitzugestalten. Doch wie genau funktioniert politische Teilhabe? Julia Karnahls neues Buch liefert einen klar strukturierten Leitfaden: Von Gewaltenteilung und Föderalismus über Wahlrecht und Petitionen bis hin zu Fragen, mit denen Bürger:innen Politiker:innen konfrontieren können. Damit ermutigt es, Demokratie nicht nur zu verstehen, sondern als eigene Aufgabe zu begreifen.
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28.09.2025 / Parteien/WahlenIn der Vielfalt liegt die Kraft.Zum Charakter der Programmdebatte einer pluralen LINKEN
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25.09.2025 / Interview aus dem Podcast »Kunst der Freiheit«Klasse – Museum. Klasse und Klassismus in der MuseumsarbeitDie soziale Klasse gehört zu den prägendsten, aber im Kulturbereich nach wie vor unterbelichteten Kategorien gesellschaftlicher Ungleichheit zählt. Eine Tagung soll mehr Licht ins Dunkel bringen. Darüber sprach ich mit Dr. Doreen Mölders im Podcast KUNST DER FREIHEIT. Das Gespräch in der Sendung vom 17. September 2025 ist hier dokumentiert.
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24.09.2025 / Interview aus dem Podcast »Kunst der Freiheit«“Freedom and democracy is not about political violence”Der bekannte und in den USA in der von Trump geführten Make America Great Again (MAGA)-Bewegung populäre rechte Aktivist Charlie Kirk wurde am 9. September 2025 während einer öffentlichen Veranstaltung an der Utah Valley University in Orem durch einen gezielten Gewehrschuss ermordet. Das Attentat verschärfte die politische Polarisierung in den USA weiter und führte zu einer Welle gegenseitiger Schuldzuweisungen; sowohl von rechter als auch von linker Seite wurde das Klima der Gewalt thematisiert. In der Sendung vom 17. September 2025 unseres Podcasts KUNST DER FREIHEIT sprach Katrin Petermann mit dem Leiter des Amerika-Büros der Rosa-Luxemburg Stiftung, Stefan Liebich über die Situation in den USA, während der Politikwissenschaftler und Populismusforscher, Prof. Dr. Marcel Lewandowsky, im Gespräch mit mir die hiesige Situation analysierte. In diesem Blogbeitrag sind beide Gespräche dokumentiert.
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22.09.2025 / KulturWandernde Werke – der lebendige Bezug der ProvinienzforschungNS-Raubkunst prägt bis heute die Arbeit von Museen und Gerichten. Die Fälle um die Sammlung Goudstikker, die Restitutionsstreitigkeiten in Düsseldorf und Krefeld zeigen, wie komplex und langwierig die Aufarbeitung, aber vielfach beschämend die verweigernde Haltung von Museen und lokaler Politik ist und der Umgang mit Kulturgut gesellschaftlich bedeutsam bleibt. Die Ausstellung "Provenienzen. Kunstwerke wandern" in der Berlinischen Galerie macht sichtbar, wie vielschichtig, vielfach kriminalistisch arbeitend die Provenienzforschung ist – und weshalb auch kleine Museen mehr Kontinuität und Mittel dafür benötigen.
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16.09.2025 / Interview aus dem Podcast »Kunst der Freiheit«Mehr Resilienz für unser KulturgutDie Krieg Russlands gegen die Ukraine, Extremwetterereignisse wie das Ahrtal-Hochwasser oder Katastrophen wie z.B. der Brand in der Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek Weimar machen deutlich, dass Krisen und Notlagen eine reale Bedrohung für den Kultursektor und die Kulturgüter darstellen. In meinem Podcast KUNST DER FREIHEIT sprach ich mit der Kulturgutschutzexpertin Constanze Fuhrmann über Handlungsnotwendigkeiten für den deutschen und europäischen Schutz von Kulturgütern.
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11.09.2025 / GesellschaftTrügerischer KurzschlussDie unterschiedlichen Initiativen zur Staatsreform, deren Vorarbeiten unter anderem Eingang in den schwarz-roten Koalitionsvertrag gefunden haben, zeugen vom erkannten Handlungsbedarf bei der Modernisierung der öffentlichen Verwaltung und Infrastrukturen. Aber dass durch eine Staatsreform in Verbindung mit einer Infrastrukturmodernisierung die Krise der Repräsentation überwunden und dem Angriff des autoritären Populismus auf die liberale Demokratie begegnet werden könne ist ein trügerischer Kurzschluss. Die übersteigerte Hoffnung in die Wirkung »guten Regierens« verstellt möglicherweise den Blick auf ein größeres Bild und die daraus zu ziehenden Schlussfolgerungen. Hierzu publizierte ich in Heft 9/2025 der "Neue Gesellschaft / Frankfurter Hefte".
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08.09.2025 / KulturSo viel Silber im Grau – Kunst aus der DDR in JenaKunst aus der DDR bleibt gefragt – bei Besucher:innen, in Museen und in der Forschung. Eine Reihe jüngerer Ausstellungen zeigte, wie vielfältig die künstlerischen Handschriften waren und wie kontrovers ihre Rezeption bis heute ist. Die Kunstsammlung Jena eröffnet mit der Ausstellung „So viel Silber im Grau“ erstmals seit 1989 wieder einen umfassenden Blick auf Werke ihrer DDR-bezogenen Sammlungsbestände und stellt Werke von 134 Künstler:innen in einen größeren Zusammenhang.
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02.09.2025 / Jüdisches LebenNetanjahus Verrat am ZionismusIm Feuilleton der Süddeutschen Zeitung veröffentlichte der Historiker Prof. Dr. Michael Brenner einen Gastbeitrag unter dem Titel: "Die Zerstörung des Zionismus". Brenners Beitrag ist klug und sollte die Grundlage der gegenwärtigen Debatten über den Umgang mit unseren Partnerinnen und Partnern in Israel sein. Wie man die Debatte nicht führen sollte und welche falschen Entscheidungen möglich sind, zeigt Erica Zingher in der taz an ihrer Kritik des Ausschlusses israelischer Organisationen aus dem Falken-Dachverband.
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30.08.2025 / RezensionExil in Bildern: Stefan Zweigs letzte ReiseFlucht wird in der öffentlichen Debatte oft entpersonalisiert verhandelt. Die Graphic Novel Die letzten Tage von Stefan Zweig erinnert daran, dass hinter abstrakten Begriffen wie Migration oder Exil konkrete Schicksale stehen – geprägt von Verlust, Sehnsucht und der Suche nach einem Ort der Sicherheit.
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26.08.2025 / Rezension»Max braucht Gesellschaft« - 70 Jahre Kulturpalast UnterwellenbornDer Kulturpalast Unterwellenborn gilt als bedeutendes Beispiel der DDR-Baukultur – und als Sorgenfall des Denkmalschutzes. Zum 70. Jubiläum widmet sich ein Sammelband seiner Geschichte, Architektur und gesellschaftlichen Bedeutung. Persönliche Erinnerungen, kulturpolitische Analysen und künstlerische Perspektiven zeichnen ein facettenreiches Bild eines Ortes, der weit über die Region hinausweist und dessen Zukunft offen bleibt.
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25.08.2025 / GesellschaftWarum für die Demokratie Parteien so wichtig sindAuch eine Generation nach der Friedlichen Revolution und der deutschen Wiedervereinigung ist in Thüringen und Ostdeutschland insgesamt die Bindung an kollektive Organisationen wie Parteien, Gewerkschaften und Kirchen deutlich geringer als in den westlichen Bundesländern. Dafür gibt es sozio-ökonomische und politische sowie psychologische Gründe, die sowohl in den Nachwirkungen der DDR als auch im ostdeutschen Transformationsprozess liegen. Das ist jedoch kein Grund, dass dies auch weiterhin so bleiben muss. Für die Thüringische Landeszeitung (TLZ) antwortete ich in einem Gastbeitrag auf Jan Steinhaußen, Geschäftsführer des Landesseniorenrates Thüringen und dessen grundsätzliche Parteienskepsis. Steinhaußen spricht viel von Karrierismus, Ämterpatronage etc. aber auch davon, „erschöpfte Rituale zu revitalisieren oder abzuschaffen und alternative Beteiligungsformen einzuführen". Letzteres könnte der Ausgangspunkt eines öffentlichen Gesprächs über die Stärkung unserer Demokratie sein. Wer mitmachen möchte, sollte sich engagieren - in Parteien und Gewerkschaften. Sie sind Teil des unverzichtbaren Fundaments unseres demokratischen und sozialen Rechtsstaates.
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14.08.2025 / Interview aus dem Podcast »Kunst der Freiheit«Wie Kriege enden und Frieden verhandelt werden kann„Treffen sich zwei Horrorclowns“ – so überschrieb die Autorin und Dramaturgin Irina Rastorgueva in der Süddeutschen Zeitung ihr Essay zum Treffen der Präsidenten Trump und Putin in Alaska am Freitag dieser Woche. Die Hoffnung, dass dieses Gespräch den Menschen in der Ukraine, die seit dreieinhalb Jahren um ihre Freiheit und territoriale Selbstbestimmung kämpfen, dem Frieden näherbringt, ist gering. Vielmehr ist zu befürchten, dass die beiden autoritären Präsidenten die Aufteilung der Welt in Interessensphären weiter vorantreiben. Für meinen Podcast Kunst der Freiheit habe ich vor einigen Monaten mit dem Vorsitzenden der Linkspartei, Jan van Aken, gesprochen. Im vergangenen Jahr erschien im Econ Verlag sein sehr lesenswertes Buch Worte statt Waffen. Wie Kriege enden und Frieden verhandelt werden kann. Angesichts des Alaska-Treffens erscheint es mir sinnvoll, dieses Gespräch auch hier zu veröffentlichen.
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29.07.2025 / FinanzrnSpalten statt zu versöhnenWenn bayerische Ministerpräsidenten billigen Beifall bekommen wollen, muss der Länderfinanzausgleich als Prügelknabe herhalten. Das war bereits unter Stoiber und Seehofer der Fall. Diesmal droht Markus Söder - just like populistische Argumentation - mit dem Austritt Bayern aus dem Länderfinanzausgleich. Es ist das Gegenteil dessen, was der frühere Ministerpräsident Nordrhein-Westfalens und spätere Bundespräsident Johannes Rau als „versöhnen statt spalten“ bezeichnete. Es gibt gute Argumente gegen die populistische Positionierung von Markus Söder.