„Vertraue, aber prüfe nach“ – Vertrauenskultur als Schlüssel erfolgreicher Staatsreform
Der Ruf nach Entbürokratisierung ist unüberhörbar – und angesichts der gesellschaftlichen Veränderungen zweifellos berechtigt: Wenn der Eindruck entsteht, dass der Staat nicht mehr handlungsfähig ist, weil Verfahren zu lange dauern, kann die Demokratie gefährdet sein.
Viele wünschen sich somit einfachere und schnellere Verfahren in der Planung. Doch der Wunsch nach Bürokratieabbau bleibt ambivalent: Neben offensichtlichen Chancen birgt er auch Risiken: Qualitäten in der Architektur und Stadtplanung dürfen dem Wunsch nach pauschaler Beschleunigung nicht geopfert werden; Transparenz und Partizipation müssen erhalten bleiben. Vielfach braucht es nicht weniger, sondern bessere Planung.
Das diesjährige 30. Berliner Gespräch des Bundes Deutscher Architektinnen und Architekten fragte unter der Überschrift: "Vom Wert der Planung in unsicheren Zeiten" nach dem Wert der Planung und den dafür notwendigen Rahmenbedingungen in Zeiten, in denen demokratische Grundwerte zunehmend unter Druck geraten.
Eingeladen war auch ich im Rahmen eines anspruchsvollen und bewusst interdisziplinären PROGRAMMS:
10.30 Uhr
Begrüßung und Einführung
Alexander Poetzsch, Präsident des BDA, Berlin/Dresden
Zu viel oder zu wenig? – Bürokratieabbau als irreführendes Versprechen
Prof. Dr. Pascale Cancik, Professur für Öffentliches Recht, Geschichte des europäischen öffentlichen Rechts und Verwaltungswissenschaften, Universität Osnabrück
„Vertraue, aber prüfe nach“ – Vertrauenskultur als Schlüssel erfolgreicher Staatsreform
Prof. Dr. Benjamin-Immanuel Hoff, Mitglied der Reformkommission „Initiative für einen handlungsfähigen Staat“ und Associate Fellow der Stiftung Baukultur Thüringen
Vom Wert der Planung – Wie viel normative Gesetzgebung braucht es
Monika Thomas, Präsidentin Deutsche Akademie für Städtebau und Landesplanung, Hamburg/Berlin
13.00 Uhr
Mittagspause
14.00 Uhr
Soft power governance for urban change
Kristiaan Borret, Bouwmeester Maître Architecte (2015-2025), Brüssel
Tempo im Planen und Bauen – die alles entscheidende Frage?
Johannes Aderholz, Geschäftsführer denkmalstadt!, Bremen
Mehrwert – Teilhabe im Planen und Wohnen
Rut-Maria Gollan, Vorstand Wohnbaugenossenschaft wagnis, München
16.30 Uhr
Ausklang und Gespräche
bei Snacks und Getränken
Moderation
Sonja Moers
Architektin BDA, raumwerk, Frankfurt am Main
Rainer Hofmann
Architekt BDA, bogevischs buero, München
Da naturgemäß der Input in eine solche Veranstaltung nur einen Teil der notwendigerweise zu thematisierenden Aspekte aufgreifen kann, habe ich meine Überlegungen in einer Präsentation zusammengefasst, die ich als Diskussionangebot zur Verfügung stelle und zu dem ich gern auch in anderem Rahmen gern weiter diskutiere.
Anmerkungen, Hinweise und Kritik können gern hier formuliert werden.
- "Vertraue, aber prüfe nach" - Vertrauenskultur als Schlüssel zur Staatsreform Benjamin-Immanuel Hoff