„Vor 500 Jahren begann hierzulande die Demokratie“ - im Gespräch mit Dr. Thomas T. Müller über Hintergründe, Instrumentalisierungen und Ikonographie des Deutschen Bauernkriegs
Viele werden sich noch erinnern, wie vor einem Jahr Landwirte und Traktoren die Straßen bis in die Bundeshauptstadt blockierten. Wer über Land gefahren ist, sah flächendeckend Gummistiefel an den Ortseingangs- und Ausgangsschildern hängen. Es war der größte und härteste Bauernkonflikt seit dem sogenannten Milchstreik in den Jahren 2007/2008.
Immer wenn Bäuerinnen und Bauern, Landwirtinnen protestieren, scheint im kollektiven Gedächtnis der Bauernkrieg von 1525 auf. Einer der Protagonisten, Thomas Müntzer, ist dafür Symbolfigur und auch selbst ikonografisch geworden. Heribert Prantl, Journalist und Kolumnist sieht in dem Ereignis eine Wurzel und den Beginn der Demokratie in unserem Land.
Mit dem Historiker Dr. Thomas Tassilo Müller sprach ich im Podcast „Kunst der Freiheit“ über Ursachen sowie Wirkungen des Bauernkriegs und warum Fragen wie der Zugang zu Wasserrechten heute noch relevant sind.
- Von der Heydt-Museum Wuppertal
Benjamin-Immanuel Hoff: In der Süddeutschen Zeitung erschien jüngst ein Kommentar von Heribert Prantl, in dem dieser den deutschen Bauernkrieg als Ausgangspunkt unserer Verfassungsgeschichte einordnet. Der Kommentar trägt die Überschrift, „Vor 500 Jahren, 1525, begann hierzulande die Demokratie“. Prantl führte darin unter anderem aus:
„[…] Die Franzosen zelebrieren mit ausgelassener Inbrunst das Gedenken an die Revolution von 1789. Die US-Amerikaner legen am 4. Juli die Hand aufs Herz. So feiern sie die Geschichte ihrer Demokratie, sie kennen ihre Wurzeln. Und die Deutschen, sie kennen zwar einen Tag der Arbeit, aber davon, wie ihre Grund- und Freiheitsrechte erarbeitet und erkämpft wurden, wissen sie wenig. Und davon, wie tief die Wurzeln der Demokratie in ihrem Land reichen, davon wissen sie gar nichts.
Das Jahr 2025 ist ein Jahr, um das gründlich zu ändern. Vor 500 Jahren, 1525, begann hierzulande die Demokratie. Sie begann mit einer spektakulären Urkunde, einem Freiheits- und Gerechtigkeitsmanifest. Und sie begann mit den Ereignissen, die heute Bauernkriege heißen.
Die Bauernartikel sind ein Monument der Freiheitsgeschichte und der Artikel 1 des Grundgesetzes, also der Satz „Die Würde des Menschen ist unantastbar“, ist ihr „fernes Echo“; so sagte es der damalige Bundespräsident Johannes Rau, vor 25 Jahren. Es ist Zeit dafür, dem Jahr 1525, den historischen Rang einzuräumen, der ihm zusteht.“
Wenn Sie, Dr. Müller, über den Bauernkrieg sprechen, dann betonen Sie die demokratiegeschichtliche Rolle des Aufstandes. Sie verweisen zum Beispiel auf die sogenannten zwölf Artikel, die in einem sehr demokratischen Prozess zwischen den Bauern entstanden sein sollen. Und Sie machen deutlich, dass darin ein noch heute hochrelevantes Programm für grundlegende Menschenrechte, eine dem Gemeinwohl die Nutzung von Land, Wasser und Forst, aber auch für eine gerechte Besteuerung aller enthalten ist.
Wie muss man sich die Jahre 1524, 1525 vorstellen, welche Kräfte und Widersprüche kumulierten seinerzeit?
Thomas T. Müller: Zuerst einmal ist es wichtig darauf zu schauen, dass der Aufstand in den Jahren 1524/25, in Teilen dann noch bis 1526, keine Singularität war. Agrarische Aufstände hat es durchaus auch schon in den Jahrhunderten und in den Jahrzehnten vorher gegeben.
Das Besondere an diesem Aufstand bestand in dem in weiten Teilen theologischen Aspekt, der ihn prägte. Dazu später noch ein bisschen mehr.
Die Menschen der damaligen Zeit erlebten eine Welt voller Umbrüche, voller Veränderungen. Sie müssen sich vorstellen, dass dies jene Zeit war, in der kurz zuvor ganze neue Kontinente entdeckt wurden. Eine Zeit, in der Martin Luther gegen den Papst aufsteht und eine grundlegende Reform der Kirche anstrebt.
Es ist aber auch die Zeit, in der sich im Juristischen etwas ändert. Das römische Recht soll eingeführt werden und verdrängt die alten Besitzstände und die alten Rechtstitel, die bis dahin galten. In Dörfern beispielsweise setzte man sich bisher selbst zusammen und entschied – bis zu einem gewissen Grad der Delikte – selbst darüber, was im Dorf Recht sein soll in bestimmter Art und Weise. Das soll jetzt alles nicht mehr gelten, sondern es gibt neue Rechtsformen.
Es gibt einen großen Umschwung auch in der Wirtschaft. Die Schafzucht spielt eine immer größere Rolle. Kurzum: die klassischen Abläufe, wie man im Dorf über Jahrhunderte lebte, werden infrage gestellt, sollen auf einmal nicht mehr in der Form stattfinden wie bisher. Es ist eine Welt im radikalen Wandel.
Man kann das durchaus mit dem vergleichen, was wir heute erleben, wenn wir das Gefühl haben, dass alles immer schneller wird, sich alles überschlägt und viele Dinge, die bisher gegolten haben, nicht mehr gelten sollen. Diese Endzeitstimmung, die damit ja durchaus auch verbunden ist, die finden wir ebenfalls am Beginn des 20. Jahrhunderts.
Zwei antagonistische Persönlichkeiten: Thomas Müntzer und Martin Luther
BIHoff: Vielen Dank für dieses Panorama, das Sie gezeichnet haben. In diesem Bild treten uns nun auch zwei antagonistische, also gegensätzliche, Persönlichkeiten entgegen: Martin Luther und Thomas Müntzer.
Auf der einen Seite Müntzer, der sich selbst als Prophet einer radikalen, sozialen und religiösen Transformation versteht, im Verhältnis andererseits zu Luther, der eine Reform innerhalb bestehender gesellschaftlicher Strukturen anstrebte.
Müntzer unterstützte die Bauern, da er glaubte, ihre Forderungen entsprächen dem göttlichen Willen, während Luther sich offensichtlich nach anfänglicher Sympathie von den Aufständen abwandte und sie als Bedrohung für die Ordnung verurteilte.
Es gibt eine Schrift von Martin Luther, die den Titel trägt, „Wider die räuberischen und mörderischen Rotten der Bauern“ und darin fordert er die drakonische Bestrafung der aufständischen Bauern durch die Fürsten.
Ist das eine zu starke Schwarz-Weiß-Zeichnung von mir oder würden Sie hier mehr Graustufen einbauen und das Verhältnis anders beschreiben?
T.T.Müller: Ich glaube, das Leben begegnet uns immer in Graustufen. Es ist ganz selten, dass man ganz klare Abgrenzungen ziehen kann und auch Müntzer stellte aus meiner Sicht die bestehende Ordnung eigentlich nicht grundlegend in Frage. Ich verstehe ihn vielmehr so, dass er sagte: „Lieber Fürst, wenn du dich gottgefällig verhältst, dann kannst du auch im Amt bleiben. Nur wenn du eben nicht das tust, was Gott von dir verlangt, was durch die Prediger vermittelt wird, dann kann es eben passieren, dass auch du durch jemand anderen ersetzt wirst.“
Die grundsätzliche Idee, Müntzer sei so eine Art Protokommunist gewesen, jemand, der schon vor der Erfindung des Kommunismus kommunistisch gedacht habe, ist zwar lange Zeit aus politischen Erwägungen verbreitet worden, aber es entspricht nicht der tatsächlichen Realität. Aber es sind natürlich Ansätze da, die wir durchaus sozialpolitisch betrachten können. Wenn es darum geht, dass er sagt, Wasser ist Allgemeingut, dann ist das schon wieder hochaktuell. Schauen wir nur darauf, dass Nestlé teilweise versucht, Wasserrechte zu erwerben und mit diesem Vorgehen durchaus nicht allein ist. Das ist ein Punkt, der auch damals – in abgewandelter Form selbstverständlich – eine Rolle gespielt hat.
Oder wenn die Aufständischen, das ist jetzt nicht die Tat Müntzers, aber wenn die Aufständischen fordern, dass man das freie Recht haben sollte, um zu fischen oder um Jagdrecht zu erhalten, das bis dahin ausschließlich dem Adel und dem Klerus vorbehalten war. Solche Dinge spielten eine Rolle.
BIHoff: Ich bleibe noch etwas beim Verhältnis von Müntzer zu Luther. Denn es gibt eine Geschichtsschreibung, in der Luther als der Antipode zu den aufständischen Bauern und zu Thomas Müntzer gesehen wird. Und wir haben schon gemeinsam festgestellt, dass der historische Schwarz-Weiß-Überzeichnung Graustufen durchaus guttun. Nachdem Sie eben Müntzer skizzierten, zeichnen Sie doch bitte ein Bild der Rolle von Martin Luther und seinem Verhältnis zu diesem Bauernaufstand.
T.T.Müller: Martin Luther hatte am Anfang durchaus Sympathie für die Aufständischen. Er sah natürlich die Belastungen, die sie bedrückten. Und vor allen Dingen gefiel ihm natürlich die Forderung der Aufständischen, frei entscheiden zu können, was der Pfarrer predigt. Eine große Forderung der Aufständischen war die nach der freien Pfarrerwahl.
Lange Jahre wurde das so interpretiert, dass in der freien Pfarrerswahl der Wunsch steckte, einen Neugläubigen, also einen protestantischen Pfarrer, haben zu wollen. Heute sagt die Forschung, naja, vielleicht ging es denen auch nur grundsätzlich darum, dass sie sich den Pfarrer aussuchen dürfen, was auch implizieren könnte, dass sie auch einen Altgläubigen nehmen, wenn der denn richtig predigt. Das ist in der Zeit sowieso noch sehr, sehr im Wandel.
Nichtsdestotrotz, an der Stelle, als es dann zu Gewaltakten kommt, die nicht unbedingt gegen Menschen gerichtet sein mussten, sagt Luther, nee, das geht nicht. Sich gegen die Obrigkeit aufzulehnen, das ist ein Punkt, den kann ich nicht gutheißen, da bin ich nicht dafür.
Erst ermahnt er die Bauern und schließlich kommt es dann zu dieser Schrift „Wider die räuberischen und mörderischen Rotten der Bauern“, wo er sehr klar und sehr radikal erklärt, jeder aufständische Mensch müsse niedergeschlagen werden.
Er geht aber noch weiter und spricht diejenigen, die im Namen des Adels oder des Klerus gegen die aufständischen Bauern vorgehen von jeder Schuld frei. Mit anderen Worten: Wenn ihr im Kampf gegen die aufständischen Bauern sterben solltet, kommt ihr dennoch in den Himmel.
„Diese Bauernartikel tragen eine religiöse Handschrift. Sie sind geprägt vom Glauben an die Gerechtigkeitsaussagen der Bibel, die unverfälscht gelten sollen. Sie forderten die Abschaffung der Leibeigenschaft, sie forderten die Verringerung der brutal hohen Lasten und Abgaben. Die Bauern waren zornig darüber, dass sie im Wald nicht Holz sammeln und nicht jagen durften, die Herren ihnen aber auf der Jagd die Felder zertrampelten.“ (Heribert Prantl)
Zwölf Artikel für Freiheit und Gerechtigkeit
BIHoff: Bevor wir uns der historischen Interpretation und politischen Indienstnahme des Bauernkriegs zuwenden, sollten wir genauer auf die berühmten Zwölf Artikel der aufständischen Bauern zu sprechen. Sie beschreiben deren Entwicklung an verschiedener Stelle als einen sehr demokratischen Prozess, der diesen Wandlungsprozess, den sie eingangs dargestellt hatten, versuchte aufzunehmen und in ein für die damalige Zeit sehr modernes Regelwerk zu fassen.
T.T.Müller: Bereits im Vorfeld des Bauernkrieges kamen einzelne Dorfgemeinschaften zusammen und machten sich Gedanken darüber, welche Änderungen wichtig wären. Also an welchen Punkten muss nachgesteuert werden, um das gemeinsame Zusammenleben weiter gestalten zu können, auch zusammen mit der Obrigkeit. Es ging nicht darum, dass man diese Obrigkeit von Anfang an weghaben wollte, sondern man hat gesagt, wir stellen jetzt unsere Forderungskataloge auf.
Genau das haben dann drei Bauernhaufen, die in Memmingen zusammengekommen sind, auch getan. Die setzten sich zusammen und diskutierten über die Conclusio der Forderungen. Also darüber, wie weit sich die unterschiedlich aufgestellten aber sich doch ähnelnden Forderungen verallgemeinern ließen. Daraus entstanden diese zwölf Artikel, die so erfolgreich waren, dass man sie in alle Gegenden des damaligen deutschen Reiches transportieren konnte.
Spannend dabei ist, dass sie trotzdem nicht überall verfangen haben. Es gibt Gegenden, in denen der Bauernkrieg überhaupt nicht ausbrach. Beispielsweise fast in ganz Norddeutschland. Auch in Altbayern gab es keinen Bauernkrieg.
Aber es gibt eben Gegenden, wo die zwölf Artikel sehr intensiv diskutiert wurden. Erleichtert wurde deren Verbreitung dadurch, dass die Schrift der zwölf Artikel mehrfach gedruckt wurde. Am Ende gab es nach Schätzungen etwa 20.000 Exemplare, was für die damalige Zeit unglaublich viel ist. Heutzutage wäre der Text auf der Spiegel-Bestseller-Liste ganz weit vorn. Ich würde sagen auf Platz eins plus.
Der Text wurde gelesen und dann mündlich weiterverbreitet, was die Popularität zusätzlich erhöhte. Deshalb sind diese zwölf Artikel quasi die Klammer für das, was wir heute Bauernkrieg nennen. Denn den einen Aufstand gab es gar nicht sondern vielmehr viele lokale, regionale Aufstände. Ein Bauernkrieg in Thüringen ist nicht unbedingt dasselbe wie ein Bauernkrieg in Tirol.
Die große Klammer all dessen sind die zwölf Artikel. Auf die kann man sich grundsätzlich einigen. Und dennoch werden diese Artikel in einigen Regionen noch ergänzt, woanders werden Punkte weggelassen. Zum Beispiel spielt die Leibeigenschaft in Thüringen überhaupt keine Rolle. Die ist in Süddeutschland durchaus noch virulent, aber in Thüringen schon lange abgeschafft.
„Die Bauern wünschten sich eine Gesellschaft, in der sie nicht länger geschunden werden und sie hatten die bis heute moderne Vision einer brüderlichen Gerechtigkeit. Von einer Welt, in der die Ressourcen der göttlichen Schöpfung miteinander geteilt werden. Sie forderten eine Ordnung, in der das Recht herrscht und nicht die Willkür.“ (Heribert Prantl)
Der Bauernkrieg als historisches und politisch-instrumentalisiertes Ereignis
BIHoff: Historische Ereignisse, darunter auch der Deutsche Bauernkrieg, können sich ja gegen Interpretationen ebenso wenig wehren, wie gegen eine Instrumentalisierung in der Rezeption. Ich möchte mit Ihnen auf unterschiedliche Rezeptionen zu sprechen kommen, in unterschiedlichen Zeitläuften.
Beginnen wir bei Friedrich Engels. Sie sind vorhin schon eingegangen auf eine Sichtweise, die Müntzer quasi als Urkommunisten deutet. Daran dürfte Friedrich Engels hat mit seiner Schrift „Der deutsche Bauernkrieg“, die 1850 erscheint erheblichen Anteil haben. Engels liest den Bauernkrieg als ein sehr frühes Beispiel von Klassenkämpfen.
Er beschreibt die Ausbeutung der Bauern durch die Feudalherren, steigende Abgaben und den Verlust traditionaler Rechte als eine zentrale Ursache des Konflikts in Verbindung mit dem Übergang zur kapitalistischen Produktionsweise. Müntzers religiöse Ideen, etwa die Forderung nach göttlicher Gerechtigkeit und einer egalitären Gesellschaft, beschreibt Engels als einen ideologischen Überbau, der den ökonomischen Konflikten einen Ausdruck verleiht. Für die materialistische Geschichtswissenschaft war diese Analyse ein Meilenstein.
In der DDR wurde diese Betrachtungsweise dann nochmal zugespitzt auf Müntzer als Vorläufer des Kommunismus in der gedanklichen Linie mit Marx. Diese DDR-Geschichtsschreibung hatte aber aus meiner Sicht wiederum gänzlich andere, die SED-Herrschaft legitimierende Motive als die Begründung einer materialistischen Geschichtswissenschaft im Sinne Friedrich Engels. Schätzen Sie das ähnlich ein?
T.T.Müller: Ja, also wichtig ist, dass man sich noch mal vergegenwärtigt, wo dieses Interesse an Müntzer herkommt. Man hat zum einen, das macht sich sehr gut in der Zeit, Sie haben es schon gesagt, mit Friedrich Engels einen der ganz großen kommunistischen Vordenker, der über Müntzer schreibt.
Engels ist jedoch, obwohl er Historiker war, nicht sonderlich kenntnisreich, was Thomas Müntzer angeht. Die Informationen, die er verwendete, borgte er sich bei Friedrich Zimmermann. Der war ein „1848er“, also jemand, der in der Revolution von 1848 unterwegs war und später dem Paulskirchenparlament angehörte. Zimmermann publizierte die seinerzeit bedeutsamste Abhandlung über die Geschichte des Bauernkriegs. Die kennt Engels, die nutzt er auch sehr intensiv.
Und da kommt er überhaupt erst auf Müntzer zu sprechen und setzt sich mit ihm auseinander.
Man sieht in Müntzer zur damaligen nachrevolutionären Zeit einen wunderbaren Rückgriff auf die Ziele und Ereignisse der 1848er Revolution in dem Sinne, dass solche Ereignisse in Wellen auftreten.
Das passt gut zu dem Geschichtsbild Friedrich Engels und wird später durch die marxistische Geschichtsschreibung wieder aufgenommen.
Nach dem Krieg, der deutschen Teilung und der Gründung der DDR ist die SED-Führung bestrebt, dem eigenen deutschen Staat so etwas wie eine historische Herleitung zu verschaffen. Ein Erbe, aus dem ideologisch geschöpft werden kann und sich von dem des anderen deutschen Staates unterscheidet, der im Westen aufgebaut wird und von sich behauptet, die deutsche Geschichte fortzusetzen.
Und da macht sich Müntzer gut als früherer Ahnherr, weil er in der marxistischen Geschichtsschreibung verankert ist. Nicht nur bei Friedrich Engels, sondern beispielsweise später auch bei Karl Kautsky oder Rosa Luxemburg. Natürlich hat sich auch August Bebel mit Müntzer und dem Bauernkrieg beschäftigt. Die Reihe der sozialdemokratischen, marxistischen, kommunistischen Historiker, Politiker, Revolutionäre, die sich mit Müntzer befassten, ließe sich fortsetzen.
In 1950er Jahren kommt dann noch eines der grundlegenden Werke zu Müntzer aus der Sowjetunion hinzu. Das schreibt Moisei Mendelejewitsch Smirin, ein jüdischer Historiker, der in der Sowjetunion lebt und für diese Arbeit den Stalinpreis verliehen bekommt. In seiner deutschen Übersetzung ist es das erste Grundlagenwerk der ostdeutschen Geschichtsforschung zu dieser Thematik. Und tatsächlich ist die Arbeit von Smirin auch heute noch beachtenswert.
Ich teile sicher nicht alle seine Schlussfolgerungen. Aber man muss anerkennen, dass der Mann quasi hinter dem Ural, mitten im Krieg und der stalinistischen Diktatur eine grandiose historische Abhandlung verfasst, die natürlich politisch gefärbt, aber wissenschaftlich vergleichsweise sauber gearbeitet ist.
Daran knüpft auch die DDR-Geschichtsschreibung an und integriert dies in eine Gesamterzählung der DDR. Der erste und einzige Präsident der DDR, Wilhelm Pieck, erklärte in Küritz zum Beginn der Bodenreform, dass diese Enteignung der Großgrundbesitzer und Kriegsverbrecher [tatsächlich traf die durch den Befehl Nr. 124 der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) vom 30. Oktober 1945 geregelte Bodenreform nur zu ca. 35% Großgrundbesitzer über 100 Hektar. Der überwiegende Teil traf mittelständige Landwirte zwischen 20 und 100 Hektar, die zumeist keinen NS-Bezug hatten – BIHoff] nichts anderes sei als das, was Müntzer schon vor damals ein bisschen über 400 Jahren gewollt hätte. Das ist schon ein spektakulärer Rückgriff auf Müntzer und dessen Ideen.
BIHoff: In dieser Weise wird dann Thomas Müntzer auch zum besseren Martin Luther verklärt?
T.T.Müller: Exakt. Aus Müntzer wird derjenige, der aus der staatlichen verordneten DDR-Sicht heraus, viel besser als Luther im Blick hatte, was die einfache Bevölkerung tatsächlich wollte. Luther wird als der „Fürstenknecht“ stilisiert, der das macht, was die Fürsten von ihm erwarten und Müntzer zu demjenigen, den das nicht schert.
Diese sehr vereinfachte Sicht führt dann dazu, dass Müntzer immer mehr überhöht wird in der DDR. Nach ihm werden Betriebe benannt, natürlich heißt auch die erste Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (LPG) Thomas Müntzer. Schulen werden nach ihm benannt, das motorisierte Schützenregiment der Nationalen Volksarmee (NVA) in Mühlhausen heißt Thomas Müntzer und so weiter und so fort.
Irgendwann jedoch stellt man fest, naja, den Luther immer hinten runterfallen zu lassen, ist jetzt auch nicht so gut. Insbesondere nicht für die internationale Reputation der DDR und für den Tourismus, denn auf die Devisen ist man angewiesen.
Spätestens im Jahr 1983 wird es wirklich relevant. Denn 1983 ist der 500. Geburtstag Martin Luthers und der wird im Ausland beachtet. Das merken auch die Politiker der DDR, denn die wichtigsten Luther-Orte liegen auf dem Gebiet der DDR. Denken wir an Wittenberg oder an die Wartburg bei Eisenach. Also wird eine Kehrtwende vollzogen und der offizielle Auftrag erteilt: wir machen jetzt auch Luther.
Das ist gleichzeitig ausgesprochen heikel, denn sowohl die evangelische Kirche macht Luther als auch die Bundesrepublik. Am Ende hat Deutschland dann drei offizielle Lutherfeiern, eine im Westen, eine evangelische Feier im Osten und eine staatliche Luthererinnerung der DDR noch dazu.
In der staatsoffiziellen DDR-Erklärung versucht man nun zu erklären: Der Luther war zwar kein Freund der Bauern, aber er war auch nicht nur schlecht. Das ist aber ein bisschen schwierig, weil man in den 50er und 60er Jahren exakt das Gegenteil behauptet hat und ausschließlich Müntzer als Vorbild verklärte. In den Schulbüchern und im offiziellen Geschichtsbild.
In Folge dessen kommt es im Zusammenhang mit der Luther-Erinnerung 1983 zu recht skurrilen Geschichten. In einem Ort beispielsweise wird die Staatssicherheit beauftragt herauszufinden, warum dort die Luther-Feierlichkeiten nicht so recht vorankommen. Die Jungs von der Stasi gehen also los und versuchen das herauszufinden und melden dann zurück, dass die Leute vor Ort sich weigerten, Luther zu feiern, weil der doch böse sei und nur Müntzer sei der Gute…
BIHoff: Die Bauernproteste des vergangenen Jahres wurden überschattet auch vom Vorwurf, von Rechtsextremisten unterwandert zu sein. Das Institute for Strategic Dialogue stellte fest, dass rechte Gesinnung teilweise auch aus dem Inneren des Kreises der Landwirte selbst stammte. Einige für die Organisation der Proteste zentrale Landwirte waren demnach mit einem größeren verschwörungsideologischen und auch rechtsextremen Netzwerk verbunden.
In dem Zusammenhang interessiert mich die nationalsozialistische Rezeption des deutschen Bauernkriegs. Wenn ich es richtig verstehe, wurde von den Nationalsozialisten der Bauernkrieg als Ausdruck des „germanischen Freiheitskampfes gegen fremde Unterdrückung interpretiert.“ Wobei die sozialen und religiösen Motive der Aufständischen, die Sie Herr Dr. Müller stark betont haben, in dieser Interpretation in den Hintergrund treten. In der NS-Propaganda stilisiert man die Bauern als Verkörperung des sogenannten gesunden Volkstums und sah in ihrem Aufstand einen Vorläufer des nationalsozialistischen Kampfs gegen vermeintliche Feinde des deutschen Volkes.
Dieser Begriff der „Volksfeinde“ fand sich im vergangenen Jahr in den Bauernprotesten und ist ein Klassiker des Rechtspopulismus. Wie schätzen Sie das ein?
T.T.Müller: Wie die Binnenstruktur der Bauernproteste im vergangenen Jahr war, da habe ich keinen Einblick. Was mir aber aufgefallen ist, dass von Anfang an diese Idee mit dem mit dem Gummistiefel präsent war. Überall hingen diese Gummistiefel. Diese Gummistiefel sind nichts anderes als, wenn man so will, die Arbeitsschuhe des Landwirts.
Der sogenannte Bundschuh-Aufstand wiederum, ein Vorgängeraufstand des Bauernkrieges, hat genauso diesen Bundschuh vor sich her getragen. In diesem Sinne ist der Gummistiefel nichts anderes, als die bewusste Replik auf den Bauernkrieg. Man hat damit tatsächlich angeknüpft und gesagt, wir müssen jetzt aufstehen und uns wehren.
Wenn die Bauernproteste des vergangenen Jahres von Rechten vereinnahmt wurden, wie Sie es gerade geschildert haben, dann ist es den Rechten auch gelungen, ein linkes Narrativ zu stehlen. Denn in den 1970er Jahren gab es auch schon Bauernproteste, unter anderem gegen eine Teststrecke von Mercedes. Bei diesen Protesten der Landwirte gegen den Bau der Teststrecke wurde auch der Bundschuh als Symbol verwendet und gesagt: „wir sind der neue Bundschuh“.
Ich habe mich immer gewundert, warum der Bauernkrieg im Nationalsozialismus vergleichsweise wenig in Betracht gezogen worden ist. Insbesondere im Vergleich zur späteren DDR. Aber auch angesichts der Rolle, die den Bauern und dem Reichsnährstand im „Dritten Reich“ beigemessen wurde. Man kann annehmen, dass Thomas Müntzer schon von links besetzt war. Ganz banal.
Man hat aber durchaus geschaut, wer von den aufständischen Führungspersonen – anders als Müntzer – in Frage käme und ist auf Florian Geier gestoßen. Auch er Führer eines Bauernhaufens. Nach Florian Geier wurde beispielsweise eine SS-Division benannt.
Eine weitere interessante Geschichte ist die eines Liedes aus der bündischen Jugend in der Wandervogelbewegung Ende des 19. Jahrhunderts, deutlich vor dem Nationalsozialismus also. In dem Lied heißt es: „Wir sind des Geiers schwarzer Haufen.
Heja hejo“.
Es basiert auf der Melodie des französischen Revolutionsliedes "La Carmagnole", das zur Zeit der Französischen Revolution (1792) gesungen wurde. Der deutsche Text wurde vermutlich Ende des 19. Jahrhunderts im Kontext der frühen Arbeiterbewegung gedichtet. Die genaue Autorenschaft des Textes ist unklar, doch das Lied verbreitete sich schnell in der revolutionären und sozialistischen Szene. Die Nazis haben verschiedene dieser sozialistischen Lieder, aus, wie sie es nannten „Frühzeit der Bewegung“ vereinnahmt. Dieses Lied singt dann also die SS-Division „Florian Geier“ und später taucht es dann wieder – ich finde das wirklich verrückt – auch im Liederbuch der Nationalen Volksarmee wieder auf. Und in den 1970er Jahren singt es schließlich der Schlagersänger Heino.
Ein Beispiel dafür, wie willkürlich versucht wird, sich Geschichte und historisches Erbe anzueignen.
Thomas Müntzer in Mexiko
BIHoff: Sie haben einmal erzählt, dass die Figur Thomas Müntzer, aber auch andere Symboliken des Deutschen Bauernkriegs, die Bundschuh-Symbolik wurde schon erwähnt, bis heute eine Relevanz haben und auch in internationalen Protestbewegungen, insbesondere in ländlichen Protesten, Relevanz entfalten.
T.T.Müller: In Deutschland vermutlich weitgehend unbekannt ist, dass die linke Zapatistische Armee der Nationalen Befreiung (EZLN) in Chiapas, Mexiko, eine Gemeinde nach Thomas Müntzer benannt hat. Diese Benennung spiegelt die ideologischen Verbindungen der EZLN zu historischen Figuren wider, die für soziale Gerechtigkeit und Aufstände standen. Dennoch fragt man sich, wie kommt Thomas Müntzer nach Amerika?
Das ist wiederum spannend, weil die vermutlich nicht Müntzer im Original gelesen haben. Aber die Abhandlung von Ernst Bloch „Thomas Müntzer als Theologe der Revolution“ aus dem Jahr 1921 wurde sowohl ins Portugiesische und auch ins Spanische übersetzt und hat dadurch eine große Verbreitung auch in Süd- und Mittelamerika gefunden. Bloch betont darin die Bedeutung der apokalyptischen Vorstellung in Müntzers Denken – die baldige Ankunft des Reiches Gottes auf Erden, verstanden als sozialrevolutionärer Umbruch. An diese Darstellung lässt sich gut andocken als indigene und mit sozialistischen Komponenten verbundene Bewegung in der Region.
BIHoff: Wenn wir uns heute deutschlandweit an den 500. Jahrestag des Bauernkriegs erinnern, dann ist es das erste gesamtdeutsche Erinnern an dieses historische Ereignis.
Wie unterscheidet sich die moderne heutige zeitgenössische Erinnerung von der in der alten Bundesrepublik und welche Forschungsfragen wird es auch in der Zukunft zu diesem Thema noch geben, von denen Sie sagen, dass daran weiter zu arbeiten wäre?
T.T.Müller: Eine kleine aber wichtige Korrektur: Gesamtdeutsch erinnert wurde der Bauernkrieg tatsächlich schon 1925. Allerdings nicht staatsoffiziell in der Weimarer Republik, sondern nahezu ausschließlich sowohl von Kommunisten und Sozialdemokraten. Die anderen hat das wenig interessiert.
In der DDR war das Erinnern, wie wir bereits festgestellt haben, zu großen Teilen verordnet. Das war ein staatliches Thema, das bespielt wurde.
In der Bundesrepublik wiederum war diese Erinnerung zur gleichen Zeit eher eine Graswurzel-Bewegung. Da waren es häufig die sogenannten 68er, die sich 1975 zum 450. Gedenken aufmachten und diese Erinnerung wieder in die Öffentlichkeit brachten. Aus dieser Bewegung entstanden im Westen auch nahezu alle heute existierenden Bauernkriegsmuseen, vorrangig in Baden-Württemberg, aber auch in der Pfalz und in Bayern. Diese Museen entstanden fast alle aus bürgerschaftlichem Engagement, während alle Bauernkriegsmuseen im Osten Deutschlands staatlich initiiert waren.
Beim diesjährigen Erinnern haben wir es geschafft, und das freut mich wirklich sehr, uns bundesweit abzustimmen. Alle Ausstellungen, die in diesem Jahr stattfinden ebenso wie diejenigen, die bereits im vergangenen Jahr stattgefunden haben, entspringen gemeinsamen deutschlandweiten Verabredungen.
Die Ausstellungsmacherinnen und -macher haben miteinander gesprochen und sich überlegt, wer welchen Part übernimmt. Welches Thema Baden-Württemberg besser als beispielsweise Thüringen bespielen kann und umgekehrt, welchen Part Sachsen-Anhalt übernehmen kann und was Thüringen. Entstanden ist ein schönes Gesamtbild, das die unterschiedlichen Facetten des Bauernkriegs und dieser Epoche ebenso wie die damit verbundenen auch heute aktuellen Fragen in ihrer ganzen Breite zeigt.
Bauernkrieg und Demokratiegeschichte – bis heute relevant
BIHoff: Was ich interessant finde, ist, dass eine ganze Reihe von Ausstellungen, das Erinnern an den Bauernkrieg in eine Demokratiebildungsperspektive einordnet. Was macht dieses Thema unter diesem demokratiepolitischen Gesichtspunkt so relevant?
T.T.Müller: Ich glaube dadurch, dass die Zeiten damals in einem großen Wandel waren im 16. Jahrhundert, wir hatten das vorhin schon besprochen, hat man Anknüpfungspunkte.
Wir von der Stiftung Luthergedenkstätten haben uns dies ebenfalls zunutze gemacht, in Eisleben in Luthers Sterbehaus. Wir sind dort in der Ausstellung sehr modern vorgegangen, haben weitgehend auf historische Exponate verzichtet und uns stattdessen auf eine Mischung aus einem Computerspiel und einem Museum konzentriert. Die Menschen, die dorthin kommen, laufen durch eine Computerspiellandschaft und schlüpfen in reale Personen der damaligen Zeit. Es wird ausgewürfelt, wer man ist, ob Fürst oder Bäuerin. Und als diese Person trifft man dann Entscheidungen im Aufstand. Je nach getroffener Entscheidung geht das Spiel weiter – oder auch nicht. Denn wenn man Pech hat, ist man relativ schnell raus, weil man möglicherweise gestürmt worden ist oder weil man hingerichtet wurde. Vielleicht kommt man aber auch durch und wenn man am Ende dieses Spiels ist, gibt es eine Auswertung. Da wird gesagt, wie wäre diese Geschichte für dich ausgegangen? Was wäre später mit dir passiert?
Und du kannst schauen, wie es den realen Personen, auf deren Grundlage das Spiel entwickelt wurde, tatsächlich ergangen ist damals. Spätestens dann merken die Besucherinnen und Besucher, dass Entscheidung auch Folgen nach sich ziehen. Das kommt sehr gut an, die Schulklassen sind begeistert.
Doch mittlerweile haben wir auch viele ältere Leute, die da hinkommen und dann sehr lange in der Ausstellung verweilen. Neulich traf ich eine 96-jährige Dame, die sich zwei Stunden in der Ausstellung aufhielt und völlig begeistert rausgegangen ist. Sie sagte, dass sie mit Computern sonst nichts anfangen kann, aber das hier fand sie spannend. Diesen Grundsatzansatz verfolgen nicht nur wir, sondern auch die anderen Kolleginnen und Kollegen.
Wir müssen uns bewusst machen, was Freiheit bedeutet. Gerade weil die Freiheit im 16. Jahrhundert etwas anderes bedeutete als heute, ebenso wie Gerechtigkeit damals und heute durchaus etwas unterschiedliches sein konnte. Die Besucherinnen und Besucher zum Nachdenken darüber anregen, was wir tun wollen, damit wir Demokratie, Freiheit, Gerechtigkeit weiterentwickeln und nicht verlieren, das ist auch eines der Ziele.
BIHoff: Lieber Herr Dr. Müller, haben Sie ganz, ganz herzlichen Dank für dieses Gespräch.
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Hier geht's zur Folge Freiheyt & Gerechtigkeyt 1525 des Podcasts Kunst der Freiheit vom 13. Januar 2025, in dem das Gespräch mit Dr. Thomas T. Müller nachgehört werden kann.
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Zur Person
Dr. Thomas T. Müller, Jahrgang 1974, wurde in Leinefelde im thüringischen Eichsfeld geboren, studierte in Göttingen, Erfurt und Potsdam.
Er ist ausgewiesener Experte auf dem Gebiet der Reformationsgeschichte in Mitteldeutschland, des deutschen Bauernkriegs und insbesondere von Thomas Müntzer. Müller promovierte in Hannover zu Frühreformation und Bauernkrieg und war von 2006 bis 2022 Direktor der Mühlhausener Museen. Von 2019 bis 2022 leitete er als Präsident den Museumsverband Thüringen.
Seit 2023 ist Dr. Müller Direktor und Vorstand der Stiftung Luthergedenkstätten mit fünf musealen Standorten in Wittenberg, Eisleben und Mansfeld in Sachsen-Anhalt. Die Gedenkstätten sind zugleich UNESCO-Welterbestätten.
Thomas T. Müller ist Vorsitzender der Thomas-Müntzer-Gesellschaft und Autor bzw. Herausgeber von Monographien, Sammelbänden und einer Vielzahl von Aufsätzen.

Ich bin Sozialwissenschaftler und Vater. Knapp drei Jahrzehnte war ich tätig als Abgeordneter, Staatssekretär, Minister und Chef der Staatskanzlei. Zuletzt erschien von mir im VSA-Verlag: "Neue Wege gehen. Wie in Thüringen gemeinsam progressiv regiert wird".
Hier veröffentliche ich regelmäßig Beiträge in meinem Blog zu Gesellschaftspolitik, Kultur & Kunst, Parteien sowie jüdischem Leben.